Als 1998 das Ottawa-Abkommen unterzeichnet wurde, gehörte Mosambik zu den vermintesten und ärmsten Ländern der Welt. Siebzehn Jahre später wurde das Land als «von allen bekannten Minen befreit» erklärt und schloss so als erstes Land die Minenräumung auf seinem Gebiet ab. Dies ist möglicherweise einer der schönsten Erfolge der humanitären Minenräumung und die Stiftung Digger ist besonders stolz darauf, seinen Beitrag dazu geleistet zu haben: Sie stellte ab 2012 eine ihrer Minenräummaschinen D-3 zur Verfügung, die mehrere hunderttausend Quadratmeter entminte.

Die Antipersonenminen und anderen explosiven Kampfmittelrückstände in Mosambik waren das Erbe des Unabhängigkeitskriegs (1964–1974) und des darauffolgenden Bürgerkriegs (1977–1992). Es wird geschätzt, dass allein während des Bürgerkriegs eine Million Menschen getötet und fünf Millionen Menschen vertrieben wurden. Während diesen Jahrzehnten der Gewalt verminten alle kriegführenden Parteien Städte, Strassen, Landebahnen, Brücken, Energieinfrastrukturen und militärische Stellungen.

2012 war die NGO APOPO der Ansicht, dass Mosambik die Minenräumung im eigenen Land vor 2014 beenden kann, wie sich das Land nach einer ersten Verlängerung der ursprünglichen Frist verpflichtet hatte – sofern es mechanische Mittel einsetzte.

Die Stiftung Digger nahm die Herausforderung an. Wir machten uns unverzüglich auf die Suche nach den notwendigen Mitteln für den Einsatz einer DIGGER D-3 in Mosambik, die von der NGO APOPO gesteuert würde. Einige Monate später landete die Maschine dank der Hilfe von öffentlichen und privaten Schweizer Einrichtungen und Städten in der Hauptstadt Maputo, um sogleich in den Nordwesten des Landes weiterzureisen und ihre Arbeit aufzunehmen. Dank dieser D-3 wurde ein Jahr später das Ziel erreicht, eine 2,5 Millionen Quadratmeter grosse Fläche (entspricht 617 Fussballfeldern) von den Minen zu befreien.

2014 räumte die Maschine ein Gebiet von 524 800 Quadratmetern entlang der Hochspannungsleitung, welche die Stadt Beira mit ihrer halben Million Einwohnerinnen und Einwohnern versorgt. Diese Arbeiten dauerten 246 Tage. Sie machten den Unterhalt und die Reparatur der 82 Masten wieder möglich und stellten nicht nur die Sicherheit der Personen wieder sicher, die in der Umgebung leben und Landwirtschaft betreiben, sondern auch jene der Kinder, deren Schulweg in einigen Fällen an nicht signalisierten Minengebieten vorbeiführte.

So begann der Wille aller Minenräumungsakteure dieses Landes – und vor allem seiner Bevölkerung – Früchte zu tragen. Im Dezember 2014 wurde die Provinz Tete für minenfrei erklärt, gefolgt von der Provinz Sofala – trotz des unerwarteten Funds von neuen verdächtigen oder überschwemmten Bereichen in Sumpfgebieten – und schlussendlich einige Monate später das ganze Land. Zwischen 2008 und 2014 wurden insgesamt 3000 Gebiete entmint, was über 55 Millionen Quadratmetern und 86 000 zerstörten Minen entspricht. Seitdem ist Mosambik der Beweis, dass der Kampf gegen die Minen gewonnen werden kann!

Rückblickend stellen wir fest, dass die Minenräumung riesige positive Auswirkungen auf die sozioökonomische Entwicklung des Landes hatte und half, die Armut zu senken. Sie ermöglichte Investitionen in die Nutzung der natürlichen Rohstoffe. Die Landwirtschaft, der Bau von Infrastrukturen und der Betrieb einiger Bahnlinien konnten wieder aufgenommen werden und grenzübergreifende Reisen und Handel mit Zimbabwe sind wieder möglich, was den lokalen Bevölkerungen beider Länder nutzt. Der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und die Schulbildung der ländlichen Gemeinschaften wurde verbessert und ausgeweitet. Mosambik wurde zu einem Sinnbild der Hoffnung!