FAQ: Häufig gestellte Fragen

FAQ: Häufig gestellte Fragen2023-05-19T13:07:17+02:00

Tausende Begegnungen haben unseren Weg beleuchtet. Ob mit Fachpersonen, Journalisten, Politikerinnen, Service Clubs, Besucherinnen und Besuchern unserer Expo Digger und auch Kindern – unsere Tätigkeit ist schon immer auf viel Interesse gestossen und wirft viele Fragen auf. Einige davon werden uns immer wieder gestellt und deshalb beantworten wir sie hier:

Warum habt ihr eine eigene Maschine entwickelt und nicht die militärischen Maschinen verwendet, die es seit langem gibt?2023-05-19T13:16:06+02:00

Ja, es gibt natürlich Material und Methoden für die militärische Minenräumung. Dazu gehören Minenräumpanzer mit Flegeln, Minenpflüge, das Werfen von Sprengkörpern usw.

Die militärische Minenräumung eignet sich aber keineswegs für die humanitäre Minenräumung. In den 1990er-Jahren gab es zahlreiche Versuche, dieses Material für die humanitäre Minenräumung zu verwenden. Diese führten aber zu vielen Unfällen. Die militärische Minenräumung ist nicht auf eine möglichst hohe «Säuberung» ausgerichtet, denn für das Militär ist es ausreichend, wenn 80 % der Minen neutralisiert werden. Andere Systeme, wie zum Beispiel Minenpflüge, reinigen zwar den Bereich, den das Fahrzeug durchpflügt, aber nur indem sie die Minen neben den durchfahrenen Bereich verschieben. Dies ist für die humanitäre Minenräumung keine Option.

In den Nullerjahren erwies es sich sehr rasch als notwendig, eigene Lösungen für den humanitären Bereich zu entwickeln (auch was die Logistik angeht, denn Minenräumpanzer sind sehr schwer). Die finanziellen Mittel für die humanitären Bedürfnisse stehen zudem in keinem Verhältnis zu den Mitteln, die im militärischen Bereich bereitgestellt werden.

Aus diesem Grund ist die Stiftung Digger entstanden: Um den humanitären Minenräumenden geeignete Lösungen zu bieten, ohne dass diese durch eine Wirtschaft im Hintergrund finanziert werden.

Zerstört die Maschine dort, wo sie durchfährt, alle Minen?2023-05-19T13:20:50+02:00

Leider nicht. Je nach Gelände, Minenart oder Tiefe der Mine entgehen der Maschine einige davon. Dies ist bei allen Maschinen der Fall.

Deshalb verlangen die geltenden Normen der humanitären Minenräumung einen zusätzlichen Kontrollgang hinter der Maschine. Dadurch kann den betroffenen Gebieten eine ausreichende Minenräumqualität für die erneute Nutzung gewährleistet werden. Diese zusätzliche Kontrolle wird normalerweise durch die manuelle Minenräumung vorgenommen. Je nach Situation reicht eine einfache Sichtprüfung (Erkennen von verdächtigen Gegenständen auf der Oberfläche). Oft wird sie mit einem Metalldetektor oder einer Harke durchgeführt, die durch den von der Maschine gelockerten Boden gezogen wird. Manchmal wird auch die Witterung von Minenspürtieren (Hunden oder Ratten) verwendet.

Die Maschine macht diese Kontrollarbeit aber viel sicherer und schneller als bei einem unbehandelten Gelände. Sie zerstört zwischen 95 und 100 % der Minen (unsere DIGGER D-250 hat die sehr strengen Tests gemäss Prüfprotokoll der schwedischen Streitkräfte bestanden). Dies senkt die Gefahr für die ihr folgenden Minenräumenden deutlich. Auch die Tatsache, dass der Boden zermalmt und die Vegetation entfernt wird, vereinfacht die Sondier- und Siebarbeit.

Auch wenn die Maschine nicht alle Minen zerstört, beschleunigt sie die Minenräumung deutlich und macht sie viel sicherer.

Explodieren die Minen, wenn die Maschine über sie drüber fährt?2023-05-19T13:21:52+02:00

Ja. Mehr Informationen findet Ihr bei der Frage «Erkennt eure Minenräummaschine die Minen?»

Widersteht die Maschine den Minen?2023-05-19T13:22:40+02:00

Ja. Für eine DIGGER D-250 und ihre Minenräumfräse Twin-Pikes sind Antipersonenminen (30 bis 500 g Sprengstoff) nicht viel mehr als ein Mückenstich. In einem Minenfeld finden sich aber oft nicht nur Antipersonenminen, sondern auch Panzerabwehrminen mit mehreren Kilo Sprengstoff (3 bis 10 kg Sprengstoff). Deshalb muss die Maschine und vor allem ihre Minenfräse solchen Explosionen standhalten können, ohne Schaden zu nehmen. Auch in diesem Bereich musste sich unsere DIGGER D-250 bewähren und wurde von den schwedischen Streitkräften zertifiziert. Diese legten ihr immer leistungsfähigere Minen von bis zu 8 kg TNT in den Weg. Auch diesen Test absolvierte unsere Maschine mit Bravour und fast unbeschädigt.

Aus welcher Entfernung kann die Maschine gesteuert werden?2023-05-19T13:23:31+02:00

Mit der Fernbedienung kann die DIGGER D-250 aus einer Entfernung von bis zu 500 Metern gesteuert werden. Es ist aber selten, dass die Minenräumenden aus einer solchen Entfernung arbeiten, da es fast unmöglich ist, sie aus dieser Distanz zu kontrollieren. Das Problem dabei ist nicht die Fernsteuerung, sondern die Sichtbarkeit. Aus mehr als 200 bis 300 Metern Entfernung ist es schwierig zu sehen, wo sich die Maschine genau befindet. Es ist nicht möglich, eine nicht bearbeitete Insel zu schaffen, denn diese könnte eine Mine enthalten. Um eine hochwertige Arbeit zu gewährleisten, steuert der Pilot die Maschine aus mindestens 50 Metern (aus Sicherheitsgründen) und aus höchstens 200 bis 300 Metern.

Verkauft ihr eure Maschinen?2023-05-19T13:24:21+02:00

Leider verfügen wir nicht über die Mittel, um unsere Maschinen zu verschenken, und die Nichtregierungsorganisationen (NGO), die in der Minenräumung tätig sind, verfügen oft nicht über ausreichend Mittel, um für ihre Projekte in Minenräummaschinen zu investieren. Wenn diese Organisationen Maschinen verwenden wollen und wir von ihrer Anfrage überzeugt sind, erarbeiten wir gemeinsam ein Projekt mit einer Maschine, bei dem sich die Stiftung Digger verpflichtet, die Finanzierung für die mechanischen Bestandteile (Minenräummaschine, Verschleissteile, Ausbildung, Transport, ev. Transportlastwagen vor Ort usw.) zu finden. Die Minenräumenden übernehmen dabei die Kosten für das Personal, die Verwaltung, den Treibstoff usw. Dieses ein wenig andere Geschäftsmodell hat sich schon mehrfach bewährt und vielen NGO ermöglicht, erfolgreiche mechanische Minenräumungen durchzuführen.

In einigen Fällen, wenn die Minenräumprojekte gewerblichen Zwecken dienen, oder wenn der Partner mit einem Budget arbeitet, das den mechanischen Teil bereits enthält, verkaufen wir auch Maschinen.

Wer sind eure Kunden?2023-05-19T13:40:42+02:00

Je nach Land und Situation gibt es verschiedene Kunden:

  • meistens sind es Nichtregierungsorganisationen, die in der Minenräumung tätig sind, wie The Halo Trust, Mines Advisory Group, Handicap International, APOPO usw. Diese können ihrerseits von einer Regierung, den Vereinten Nationen oder einem anderen institutionellen oder privaten Geldgeber beauftragt sein;
  • nationale Minenräumbehörden der Landesregierung;
  • Minenräumunternehmen, die beispielsweise von den Vereinten Nationen oder privaten Kunden beauftragt werden;
  • manchmal auch Minenräumbataillone, die von ihren Behörden mit der Minenräumung beauftragt werden.
Erkennt eure Minenräummaschine die Minen?2023-05-19T13:27:07+02:00

Nein, die Maschine erkennt die Minen nicht. Die Entwicklung von Systemen für das Aufspüren der Minen steckt aktuell noch in den Kinderschuhen. Die meisten Sensoren führen noch zu viel zu vielen falsch-positiven Meldungen (Erkennung einer Mine, wo es keine hat). Die mechanische Minenräumung hat die Zerstörung der Minen zum Ziel. Dazu wird der Boden mit der Minenfräse Twin-Pikes je nach Gelände bis in eine Tiefe von 15 bis 30 Zentimetern zermalmt. Minen, die von der Maschine überfahren werden, werden entweder zermalmt oder sie explodieren.

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